Annaherungen Gedächtnis und Selbstbeobachtung : die mediale Verewigung des ig. Jahrhunderts Zeit : wann war das 19. Jahrhundert? Raum : wo liegt das 19. Jahrhundert? Panoramen Sesshafte und Mobile Lebensstandards : Risiken und Sicherheiten materieller Existenz Städte : Europäische Muster und weltweiter Eigensinn Frontiers : Unterwerfung des Raumes und Angriff auf nomadisches Leben Imperien und Nationalstaaten : die Beharrungskraft der Reiche Mächtesysteme, Kriege, Internationalismen : zwischen zwei Weltkriegen Revolutionen : von Philadelphia über Nanjing nach St. Petersburg Staat : "Minimal government", Herrscherpomp und "Hörigkeit der Zukunft" Themen Energie und Industrie : wer entfesselte wann und wo Prometheus? Netze : Reichweite, Dichte, Löcher Hierarchien : Vertikalen im sozialen Raum Wissen : Vermehrung, Verdichtung, Verteilung "Zivilisierung" und Ausgrenzung Religion
In dieser Weltgeschichte des 19. Jahrhunderts erzählt Jürgen Osterhammel facettenreich die Geschichte einer Welt im Umbruch. Aus einer Fülle an Material und einer Vielzahl unterschiedlicher Blickwinkel entsteht das Porträt einer faszinierenden Epoche. Osterhammel fragt nach Strukturen und Mustern, markiert Zäsuren und Kontinuitäten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Seine kulturübergreifenden, thematisch aufgefächerten Darstellungen und Analysen verbinden sich dabei zu einem Geschichtspanorama, das nicht nur traditionelle eurozentrische Ansätze hinter sich lässt, sondern auch erheblich mehr bietet als die gängigen historiographischen Paradigmen wie Industrialisierung oder Kolonialismus. Die Herausbildung unterschiedlicher Wissensgesellschaften, das Verhältnis Mensch-Natur oder der Umgang mit Krankheit und Andersartigkeit kommen darin ebenso zur Sprache wie Besonderheiten der Urbanisierung, verschiedene Formen von Bürgerlichkeit oder die Gegensätze von Migration und Sesshaftigkeit, Anpassung und Bevolte, Säkularisierung und Religiosität. Zugleich stellt Osterhammel immer wieder Bezüge zur Gegenwart her. Auf der Höhe der Forschung, engagiert geschrieben und zugleich wohltuend unideologisch, ist sein Werk nicht nur ein Handbuch für jeden Historiker. Seine plastischen Schilderungen ziehen auch den interessierten Laien in den Bann eines Jahrhunderts, dessen Bedeutung in dieser welthistorisch angelegten Epochengeschichte ganz neu ausgelotet wird. Jurgen Osterhammel ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Konstanz